Die Nardini-Schule im Neckar-Odenwald-Kreis

Die Organisationsstruktur der Nardini-Schule Walldürn

Die Nardini‐Schule Walldürn besteht aus der Stammschule, der Außenstelle in Mosbach, sowie einer kooperativen Organisationsform an der Auerberg‐Werkrealschule Walldürn.

 

An der Stammschule werden Kinder und Jugendliche mit sonderpädagogischem Bildungsanspruch beschult, die …

  • stationär in St. Kilian untergebracht sind
  • die Tagesgruppe besuchen
  • in einer ambulanten Jugendhilfemaßnahme sind

 

Die Beschulung kann in drei Einheiten stattfinden:

  • Saturnstufe: Klassenstufe 0/1‐5
  • Jupiterstufe: Klassenstufe 5‐10
  • Merkurstufe: Klassenstufe 1‐10, wenn der junge Mensch eine besondere schulische Lernform benötigt

Nardini-Schule

am Erzbischöflichen Kinder- und Jugendheim St. Kilian

Adolf-Kolping-Str. 29

D- 74731 Walldürn

 

Telefon: +49 (0) 62 82 / 92 07 25 (Sekretariat)

Fax: +49 (0) 62 82 / 92 71 77

E-Mail: info@nardini-schule.de

Nardini-Schule in Mosbach: 06261/914508

 

Schulleitung Nardini-Schule / Bereichsleitung:

Frank Hemberger, Rektor am SBBZ ESENT

 

Stellvertr. Schulleitung Nardini-Schule / Bereichsleitung:

Christoph Künzig, Konrektor am SBBZ ESENT

Die zeitliche und organisatorische Struktur der Nardini-Schule Walldürn
Saturnstufe

Vielen Grundschulkindern mit Bildungsanspruch im Bereich emotionale und soziale Entwicklung fehlen die elementaren Voraussetzungen für schulisches Lernen. Bei mangelnden Kompetenzen in den Bereichen Motorik und Sensorik macht es meist wenig Sinn, die klassischen schulischen Inhalte ins Visier der Förderung zu nehmen und gleichzeitig Disziplin und Konzentrationsfähigkeit ohne Rückbindung an diese Entwicklungsbereiche zu trainieren. Ohne die basalen Voraussetzungen werden die Kinder mittel- und langfristig nicht in der Lage sein, ihr Lern- und Leistungspotential auszuschöpfen. Von daher ist ein wesentlicher Schwerpunkt der Saturnstufe die Grundlagen für schulisches Lernen zu schaffen. Dies bezieht sich auf die Bereiche Emotionalität und soziales Mitainander, aber auch auf Sensorik und Motorik. Die entsprechende Förderung fließt an den verschiedensten Stellen immer wieder in den Alltag ein. Sie richten sich zunächst an die gesamte Gruppe, im Bedarfsfall aber auch an einzelne Kinder, und ergänzen den Erwerb der Kulturtechniken und die Arbeit an den grundschultypischen lebensweltbezogenen Sachthemen.

Jupiterstufe

Nach Beendigung der Grundschulzeit geht es darum, den Blick des jungen Menschen stärker in die Zukunft zu lenken und seine Verantwortungsfähigkeit zu stärken. Um dies zu erreichen, werden verschiedene Projekte im Laufe des Schuljahres durchgeführt.

Insbesondere das Thema „Berufliche Integration“ ist ein Schwerpunkt. Die Frage „Welchen beruflichen Weg soll ich einschlagen?“, stellt sich spätestens in Klasse 8 für die Schüler*innen mit großer Vehemenz. Dabei ist es nicht so, dass das Thema erst ab diesem Zeitpunkt aktuell wird. Schon ab Klasse 1 beschäftigen sich die Schüler*innen mit dem Thema Beruf. Das Thema „Berufswahl“ im speziellen ist ab Klasse 8 das bestimmende Thema. Hierzu wurde ein Konzept entwickelt, in das zahlreiche Fachleute von außerhalb eingebunden sind. Insbesondere die zwei Berufswahlkonferenzen mit der Agentur für Arbeit, die Kooperation mit Betrieben und beruflichen Bildungsträgern und die Block- und Tagespraktika in externen Betrieben sind hier zu erwähnen. Außerdem wird mit Kompetenzanalysen und einem umfassenden Bewerbungstraining gearbeitet.

Merkur

Zielgruppe der schulischen Intensiveinheit Merkur sind Schüler*innen, die sozial und emotional nicht stabil genug sind, um sich auch mit Unterstützung, Kontrolle und Bestärkung auf Lernprozesse und Arbeitsangebote einzulassen. Die jungen Menschen benötigen klare Strukturen, Kontinuität, Kontrolle, Unterstützung und Ritualisierung von Abläufen. Dabei ist sichergestellt, dass aktuelle Bedürfnisse, Aggression und Frustration in einem geschützten Rahmen abgebaut werden kann. Dazu werden angemessene Strategien erarbeitet. Dies sollte möglichst ohne Bestrafung und Konsequenz erfolgen. Gleichzeitig werden die Schüler*innen immer wieder darin bestärkt, sich auf klassisch schulische Inhalte einzulassen. Dies wird entsprechend verstärkt.

Außenstelle Mosbach

In der Außenstelle Mosbach wird schwerpunktmäßig mit Schüler*innen des Unter- und Mittelstufenbereichs (Klasse 1-6 GS und FöS) gearbeitet. Die Schüler*innen sind alle aus der unmittelbaren Umgebung von Mosbach. Von daher ist ein wichtiger Schwerpunkt die Elternarbeit. Dabei ist die Unterstützung durch das Jugendamt und ambulante Helfer von großer Bedeutung. Daneben ist man als kleine Einheit auf eine gute und konstruktive Zusammenarbeit mit den Regelschulen vor Ort angewiesen, an die spätestens nach zwei Jahren rückgeschult werden sollte.

 

Inhaltlicher Schwerpunkt der Außenstelle ist das Themenfeld Natur, das in unterschiedlichen Projekten (Schulteich, Bauernhofprojekt, Hund, …) realisiert wird.

Kooperative Organisationsformen an der Auerberg-Werkrealschule

Junge Menschen, die mit Hilfe punktueller sonderpädagogsicher Unterstützung an der Regelschule verbleiben können, finden Unterstützung durch Fachleute der Nardini‐Schule, ohne dass sie die Regelschule verlassen müssen. Art und Umfang orientieren sich dabei jeweils am Bedarf des jungen Menschen.

Rückschulung

Die Nardini-Schule ist wie alle Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren mit dem Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung eine Durchgangsschule. Diesem gesetzlichen Auftrag wird die Schule gerecht, indem im Laufe jeden Schuljahres ca. 15% der Schüler*innen wieder ins Regelsystem zurückgeschult werden. Dabei ist das Rückschulungskonzept der Nardini-Schule eng an das Hilfeplanverfahren gebunden. Entscheidungen über die Beendigung einer Maßnahme werden stets in Kooperation mit der Jugendhilfe, dem sozialpädagogischen Bereich (sofern keine externen Schüler*innen) und den Eltern getroffen. Ausgangspunkt ist dabei das Hilfeplangespräch, in dem die Reintegration an eine öffentliche Regelschule vereinbart wird, wenn die positive Entwicklung eines Kindes hier einen Erfolg erwarten lässt. Basis einer Erfolg versprechenden Rückschulung ist die Bereitschaft und aktive Beteiligung des Schülers/der Schülerin. Die Reintegration erfolgt in folgenden Schritten:

 

  • Schriftlicher Antrag des jungen Menschen auf Wechsel an eine Regelschule. Überprüfung im Hilfeplangespräch
  • Abstimmung des zeitlichen und organisatorischen Rahmen (welche Schule, Hospitationsphasen, …) der Rückschulung. Festlegung der Unterstützer*innen
  • Kontaktaufnahme mit der aufnehmender Schule: Information
  • Information der Schulaufsicht und des Jugendamtes / Veränderung des bestehenden Feststellungsbescheides
  • Vorstellungstermin an Regelschule: Schüler*in, Eltern, soz.päd. Fachkraft, Bezugslehrer*in, Schulleitung der aufnehmenden Schule, zukünftige Klassenlehrer*in: Ziel: Erstellung eines Förderplanes zur Rückschulung; Kontaktvereinbarungen
  • Beginn der Probebeschulung
  • Regelhafte Kontakte je nach Vereinbarung
  • Bei Krisen: umgehende Information von Eltern/ sozialpädagogischer Bezugsperson und Bezugslehrer*in
  • Entscheidung nach 6 Monaten: Beschluss der Klassenkonferenz über den Erfolg der Probezeit. Rückmeldung der Nardini-Schule an Schulaufsicht und das zuständige

 

Sonderpädagogische Unterstützung für Regelschule, Schüler*innen und ihre Eltern

Die Arbeit des sonderpädagogischen Dienstes im Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung ist sehr individuell und zeitlich begrenzt auf einzelne Kinder und Jugendliche mit Verhaltensauffälligkeiten ausgerichtet. Dabei gibt es zwei Zielrichtungen:

 

  • Verhaltensauffälligkeiten, die zu einer Beschulung an einem SBBZ ESENT führen könnten, abzubauen
  • ungünstige Bedingungen, die zu Belastungen bei dem jungen Menschen führen, im kooperativen Zusammenwirken aller Beteiligten zu verändern

 

 

 

Die Mitarbeiter des sonderpädagogischen Dienstes…

 

  • beraten die beteiligten Eltern und Lehrkräfte
  • klären den sonderpädagogischen Förderbedarf im Rahmen einer kooperativen Diagnostik, in die auch die Eltern, Lehrer*in und ggf. auch Vertreter*innen weiterer Fachdisziplinen, eingebunden sind
  • beteiligen sich an der Förderplanung der allgemeinen Schulen im Zusammenwirken mit Eltern und ggf. Jugendamt
  • leisten im Unterricht in Kooperation mit der Regelschullehrkraft unmittelbare sonderpädagogische Förderung, wenn abzusehen ist, dass die Schüler*in dadurch die Lern‐ und Entwicklungsmöglichkeiten nutzen kann
  • unterstützen die Schulen beim Aufbau geeigneter Hilfesysteme und Förderkonzepte.

 

 

Der Einsatz des Sonderpädagogischen Dienstes ESENT

 

  • Regelschule meldet verhaltensauffällige Schüler*in mit einem pädagogischen Bericht (Formular s. Download)
  • Kooperationslehrkraft der Nardini‐Schule setzt sich mit der Klassenlehrkraft in Verbindung
  • Erstes Treffen zwischen Klassenlehrer*in und Kooperationslehrer*in: Abstimmung der weiteren Vorgehensweise
  • Runder Tisch: Analyse der problematischen Situation mit den Beteiligten. Erarbeitung erster Lösungsvorschläge
  • Der Kooperationslehrkraft beobachtet das Kind im Klassenverband und in unterschiedlichen Unterrichtssituationen. Ergänzt werden diese Beobachtungen bei Bedarf durch andere diagnostische
  • In Beratungsgesprächen zwischen Klassenlehrer*in und Kooperationslehrer*in werden konkrete Maßnahmen abgesprochen, die in vereinbarten Abständen kontrolliert werden. Ggf. wird ein ausführliches Überprüfungsverfahren (ebenfalls in Kooperation mit der öffentlichen Schule) durchgeführt. Bei Bedarf finden weitere Gespräche zwischen Schulleitung, Klassenlehrer*in, Kooperationslehrkraft und Erziehungsberechtigten statt, in denen bisherige Ergebnisse und weiterführende Maßnahmen besprochen werden.
  • Beendigung der Maßnahme: Die Klassenlehrer*in und die Schulleitung laden alle übrigen Beteiligten zu einem Abschlussgespräch
  • Der Klassenlehrer*in der öffentlichen Schule sendet der Nardini‐Schule den ausgefüllten Evaluationsbogen zur beendeten Kooperationsmaßnahme
  • Bei Krisen nach Abschluss einer Maßnahme kann von der Schulleitung der öffentlichen Schule ohne ausführlichen Antrag der sonderpädagogische Dienst ESENT der Nardini‐Schule angefordert
Sonderpädagogische Unterstützung für Kindergärten, Kindergartenkinder und ihre Eltern

Das Angebot bezieht sich auf Kinder im Alter von drei Jahren bis zur Einschulung, welche in ihrer Familie und/oder in einer Regeleinrichtung massive Auffälligkeiten im sozialen und emotionalen Bereich zeigen. Die Ursachen hierfür sind vielfältig: Organisch bedingte Entwicklungsstörungen, traumatische Erlebnisse, ungünstige Erfahrungen in Familie und Umwelt. Ziel ist es, die Kinder zusammen mit den unmittelbaren Bezugspersonen soweit zu unterstützen, dass eine Integration in die jeweilige Kindergruppe und später eine Einschulung in die Regelschule erfolgen kann.

 

 

Die Arbeitsschwerpunkte:

–  Beratung von pädagogischem Fachpersonal

–  Beratung von Eltern

–  Vernetzung

–  Arbeit mit den Kindern

–  Sensomotorische Übungsbehandlung

–  Gruppenangebote

Sonderpädagogische Förderung an der Regelschule

Junge Menschen, die mit Hilfe punktueller sonderpädagogsicher Unterstützung an der Regelschule verbleiben können, finden Unterstützung durch Fachleute der Nardini‐Schule, ohne dass sie die Regelschule verlassen müssen. Art und Umfang orientieren sich dabei jeweils am Bedarf des jungen Menschen.

 

Dies kann in Form einer Kooperativen Organisationsform des gemeinsamen Unterrichts erfolgen oder über ein inklusives Angebot.

Downloads

Formulare des Schulamtes Mannheim

 

Für Schulen

PRÄVENTIV: Antrag sonderpädagogischer Dienst: https://ma.schulamt-bw.de/,Lde/Startseite/Service/Formulare+fuer+das+Staatliche+Schulamt+Mannheim

 

 

ÜBERPRÜFUNG: Bitte beachten bei Überprüfung: Beim Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung gilt die Frist 31. Oktober NICHT!! Anträge können jederzeit gestellt werden.

 

Pädagogischer Bericht der allg. Schule;

Überprüfungsantrag der Eltern auf Überprüfung;

Hinweise für Eltern: https://ma.schulamt-bw.de/,Lde/Startseite/Service/Formulare+fuer+das+Staatliche+Schulamt+Mannheim

 

 

Informationen zu Unterstützungsmöglichkeiten:

Hilfekompass NOK: https://www.hilfekompass‐nok.de/doku.php