Beteiligung

Mitsprache & Selbstbestimmung

Grundsätzlich haben junge Menschen und ihre Eltern/ Personensorgeberechtigten ein Recht auf Mitsprache und Selbstbestimmung. Darüber hinaus fördert gelebte und erlebte Beteiligung die Akzeptanz und den Erfolg einer Hilfemaßnahme. Dem kommen wir nach, indem wir Beteiligung als bedeutenden Grundbaustein einer jeder von uns durchgeführten Hilfemaßnahme ansehen. Dafür haben wir verschiedene Beteiligungsmöglichkeiten in unseren Prozessen und Konzepten festgelegt und beschrieben. Eine Auswahl davon finden Sie nachfolgend:

Rat der Weisen

Der Rat der Weisen ist ein Gremium, bestehend aus sechs jungen Menschen, sechs Mitarbeitenden der Einrichtung St. Kilian und der Bereichsleitung Sozialpädagogik sowie der Bereichsleitung Schule. Bis auf die zwei Bereichsleitungen werden die restlichen zwölf Mitglieder jeweils für eine Wahlperiode (ein Jahr) durch die Hausgemeinschaft gewählt. Das heißt, an der Wahl beteiligen sich nicht nur die Mitarbeitenden des Stammhauses, sondern auch die jungen Menschen.

 

Im Rat der Weisen erarbeiten junge Menschen und Mitarbeitende gemeinsam Lösungen, machen Vorschläge, welche auch die Einrichtung betreffen können, sprechen Empfehlungen aus und helfen bei Problemen, die nicht durch die üblichen Strukturen im Alltag zu klären sind. An den Rat der Weisen kann sich jeder junge Mensch und jeder Mitarbeitende bei Problemlagen wenden.

 

Um seinen Aufgaben gerecht zu werden, tagt der Rat der Weisen in regelmäßigen Abständen. Ein fester Tagungsordnungspunkt ist dabei der Austausch der Mitglieder über besondere Leistungen junger Menschen der Einrichtung.

JUMEX

JUMEX steht für „Junge Menschen sind Experten“. Damit wird eine Grundhaltung und Überzeugung zum Ausdruck gebracht, die in der Einrichtung gelebt wird: wir nehmen die jungen Menschen als die eigentlichen Experten für ihre Wünsche und Vorstellungen aber auch Probleme und Unsicherheiten des Kindes- und Jugendalters wahr.

 

Jeder junge Mensch verfügt über zahlreiche Kompetenzen und Fähigkeiten. Er ist dadurch auch in der Lage, anderen Kindern und Jugendlichen zu helfen und mit Tipps und Ratschlägen unterstützend zur Seite zu stehen. Hier setzt das Konzept „JUMEX“ an.

Streitschlichter

Im Erzbischöflichen Kinder- und Jugendheim/ der Nardini-Schule verfügen wir über ein ausdifferenziertes Streitschlichtersystem. Nach einer umfangreichen Ausbildung der Kinder und Jugendlichen werden diese vom Rat der Weisen als StreitschlichterInnen benannt und der Hausgemeinschaft vorgestellt.

 

Die StreitschlichterInnen können im Bedarfsfall für ein Streitschlichtungsgespräch angefragt werden. Die Streitschlichtungsgespräche haben eine feste Struktur und bieten darüber den notwendigen und geeigneten Rahmen für die Gespräche. Ziel der StreitschlichterInnen ist es, dabei zu helfen, eine Lösung zu finden, die für beide am Streit beteiligten Personen annehmbar ist.

Gruppen- / Stufenrat

In jeder Gruppe bzw. Stufe findet regelmäßig 1x pro Woche der Gruppen- bzw. Stufenrat statt. Er wird immer zur gleichen Zeit und am gleichen Ort für mindestens 60 Minuten durchgeführt. Die Leitung/ Moderation wird abwechselnd durch ein Mitglied der Stufe bzw. die GruppensprecherIn übernommen. Außerdem gibt es eine RegelwächterIn und eine ProtokollantIn.

 

Die Erwachsenen sind in der Sitzung als gleichberechtigte GesprächsteilnehmerInnen dabei. Während der Woche werden Themen an der Wandzeitung gesammelt. Nach der Eröffnung des Gruppen- bzw. Stufenrates wird das Protokoll besprochen. Im Anschluss daran erfolgt eine Bearbeitung der Themen der Wandzeitung in folgender Reihenfolge:

 

  • Lob
  • Kritik
  • Wünsche